Ehrung für Hersbrucker FCN-Kicker

29. Mai 2023

Die Stichstraße zum Vereinsgelände des FC Hersbruck trägt bald den Namen des zweifachen Deutschen Meisters.

Sie waren Meister im Pegnitzgrund 1951: Helmut Hilpert (hintere Reihe, Dritter v. links) mit der Jugendmannschaft des FC Hersbruck. 

Vor rund 60 Jahren spielte ein Ex-Hersbrucker mit dem FC Nürnberg im Halbfinale des Europapokals in Madrid. Damals keine Sensation. Denn der Club war zu jener Zeit das Aushängeschild des deutschen Fußballs und ein ehemaliger Jugendspieler des FC Hersbruck namens Helmut Hilpert war eine seiner großen Stützen.

„Ehrgeiz und Entschlossenheit“ brachten Hilpert dorthin und zeichneten ihn insbesondere auf dem Fußballplatz aus, meint Hans Pörner. Als langjähriger Freund muss er es wissen. Denn als der damals siebenjährige Helmut mit seiner Familie 1945 aus Nürnberg in ein Behelfsheim für Ausgebombte im heutigen Hersbrucker Stadtteil Ellenbach zog, freundeten sich die beiden Buben schnell an.

Auf seinem Weg zum erfolgreichen Fußballer unterstützen die Eltern den Sohn. Er durfte sich der Jugend des FC Hersbruck anschließen und hatte, so Pörner, „den ersten Lederball in ganz Ellenbach“. Auch die ersten Fußballschuhe seines Freundes sind ihm noch in Erinnerung: „Während die meisten schwarze Exemplare trugen, waren die von Helmut braun, selbst gefertigt von seinem Vater, einem Schuster.“

Matthias Hunger, Autor mehrerer Fußballbücher, unterhielt sich im Laufe seiner Recherchen zu Helmut Hilpert auch mit Hans Pörner. Der Werdegang des FCN-Verteidigers mit Vergangenheit beim FCH hat es dem bekennenden Clubfan und gebürtigen Hersbrucker angetan.

„Hilpert gewann mit dem Nachwuchs des FC Hersbruck 1951 die Meisterschaft im Pegnitzgrund und wechselte 1952 in die Jugend des FCN“, berichtet Hunger. Später schnupperte der eisenharte Abwehrspieler mit dem FC Nürnberg reichlich internationale Luft. „Nicht nur in den europäischen Pokalwettbewerben“, wie Hunger weiß: „Als Rekordmeister war der Club auch ein gefragter Freundschaftsspielgegner für ausländische Teams.“

Zurück zu den Wurzeln

Bis 1968 war der Defensivspezialist für den Club aktiv und verabschiedete sich als Deutscher Meister. Mit stolzen 343 Einsätzen wird er beim FCN geführt. „Seine große Erfahrung gab Hilpert später auch als Trainer weiter und kehrte in dieser Funktion zwischen 1969 und 1971 zurück zum FC Hersbruck“, erzählt Hunger.

Doch nicht nur nach der aktiven Karriere kreuzten sich Helmut Hilperts Wege mit denen seines Jugendvereins, wie Hunger berichtet: „1961 war er mit der Nürnberger Meisterelf anlässlich der Eröffnung des neuen Sportgeländes des FC Hersbruck zu Gast.“

Zweimal konnte Hilpert mit dem FCN die Deutsche Meisterschaft gewinnen, 1961 und 1968, wurde zudem 1962 DFB-Pokalsieger. Darüber hinaus erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. So wurden er und seine Nürnberger Teamkollegen 1961 zu Deutschlands Mannschaft des Jahres gewählt.

Dass nur noch wenigen bekannt war, dass Hersbruck einst einen so erfolgreichen Fußballer hervorbrachte, fand Hunger sehr schade. Um dies zu ändern, kam ihm die Idee mit der Umbenennung des Weges zum Vereinsgelände von Hilperts Jugendverein, die er vor etwa einem Jahr Robert Ilg vorschlug. Hersbrucks Bürgermeister war alles andere als abgeneigt, zumal die von Hunger ins Auge gefasste Stichstraße im Bereich der Happurger Straße keinen „eigenen“ Straßennamen besaß und dort verhältnismäßig wenig Anlieger betroffen waren. „Die nahmen die Umbenennung positiv auf“, sagt Ilg.

Neben Hunger war der zweite Impulsgeber Peter Uschalt, der den Antrag in den Stadtrat eingebracht hatte. „Darüber habe ich mich als bekennender Clubfan sehr gefreut. Auch darüber, dass der Bauausschuss diesem Vorschlag einstimmig gefolgt ist.“ Denn so werde dem wohl erfolgreichsten Fußballer der Stadt, der 1997 verstarb, die entsprechende Ehre zuteil.

Durch Ilgs Verbindungen zum FCN ist es gelungen, dem Festakt der Straßenumbenennung ein attraktives Rahmenprogramm zu geben, findet er: Am 28. Juni wird es ein Fußballfest geben - mit einem Freundschaftsspiel des FC Hersbruck gegen die Profis des Clubs.